Infrastruktur

Wir verlieren vor lauter Technik die Pädagogik nicht aus den Augen und lassen uns nicht durch technische Entwicklungen leiten, sondern fragen nach pädagogischen und didaktischen Begründungen. Die Technik ist nicht im Mittelpunkt, sie ist Mittel, Punkt!


Einführung

Die Infrastruktur wird aus den pädagogischen Zielen einer Schule abgeleitet. Deshalb kommt der Bereich Pädagogik/Nutzung vor Fragen wie: Was für Geräte brauchen wir? Wie viele Geräte schaffen wir an?

Die Anzahl Geräte spielt jedoch eine wichtige Rolle: Nur wenn genügend digitale Geräte für Lernende und Lehrpersonen stets verfügbar sind und zuverlässig funktionieren, werden diese auch im Unterricht eingesetzt.

Schulen haben bezüglich ICT-Infrastruktur andere Anforderungen als Unternehmen. Schulen arbeiten mit mehr Software und verarbeiten mehr multimediale Daten (z.B. Videos). Unterricht ist zudem ein kreatives Metier, das nach Offenheit und Flexibilität (statt Einschränkungen) verlangt, auch beim Einsatz von digitalen Medien. 


Verbindlichkeiten

  • Die kantonalen ICT-Richtlinien machen unter anderem Vorgaben zur minimalen Infrastruktur. 
  • Basierend auf einem Muster-Reglement hat jede Schulgemeinde ein eigenes Reglement über den Betrieb und die Sicherheit der ICT erstellt. 
  • Eine schnelle Internetanbindung und WLAN gehören zur Basisinfrastruktur einer Schule (Interpellation Simon Stadler, Altdorf, zu Modul «Medien und Informatik» Antwort des Regierungsrates). Beides ist eine Voraussetzung für:
    • Internetzugang mit modernen Geräten wie Smartphones und Tablets
    • Eins-zu-eins-Ausstattung (1to1) und Bring your own device (BYOD)
    • Nutzung von Cloud-Diensten und webbasierten Anwendungen.
    • Verweis auf Sicherheitsmassnahmen am Internetübergang (Content-Filter, Firewall) müssen gewährleistet sein (ICT-Musterreglement Art. 7).
  • Die Gemeinden planen eine Beschaffungs-/Wartungsbudget von max. 4 - 5 Jahren.

Empfehlungen

Grundsätze: Die digitale Infrastruktur soll

  • sofort verfügbar sein: So ist auch ein spontaner Einsatz für wenige Minuten möglich. Reservationen, Zimmerwechsel und lange Zeiten für Aufstellen und Aufstarten sind Gründe für die geringe Nutzung von Notebook-Pools und Computerräumen.
  • zuverlässig funktionieren: Dann können sich Lehrpersonen und Lernende auf den Unterricht konzentrieren. Unzuverlässigkeit führt schnell dazu, dass auf den Einsatz verzichtet wird.
  • einfach verwendbar sein: Wichtig sind eine hohe Benutzerfreundlichkeit und wenige, dafür absolut zuverlässig verfügbare Basisdienste. Die Benutzerfreundlichkeit kann schlussendlich nur von den Lehrpersonen und Lernenden beurteilt werden. 
  • offen und flexibel sein.

 Weitere Empfehlungen der Projektgruppe

  • Jeder Lehrperson steht ein persönliches Arbeitsgerät zur Verfügung.
  • Wie viele Geräte braucht es? Computerraum, Notebook-Pool oder 1to1? Erst bei einer Eins-zu-eins-Ausstattung (1 Gerät pro Kind, 1to1) müssen sich Lehrpersonen und Lernende keine Gedanken mehr machen, ob ein digitales Gerät verfügbar ist. Dann wird dessen Einsatz alltäglich.  
  • Bring your own device (BYOD) ab der 5. Klasse: Ein grosser Teil der Kinder und Jugendlichen besitzt ein eigenes Smartphone oder andere Geräte wie Notebook und Tablet. Warum nicht diese Geräte im Unterricht einsetzen? BYOD bedeutet, dass Lernende ihre privaten Geräte mit in die Schule bringen. Das bietet viele Chancen, wirft aber auch Fragen auf (z.B. Chancengleichheit und eine heterogene Infrastruktur). Viel Erfahrung damit hat die Projektschule Goldau in der 5. und 6. Klasse.
  • Die Beschaffung von interaktiven Wandtafeln soll gut durchdacht sein
    (s. Dokument: Auseinandersetzung mit Präsentationsmedien).

Umsetzungshilfen

 

Offene Fragen

  • Welche Geräte sollen angeschafft werden?
  • Wie viele Geräte werden benötigt?
  • Welche Software wird verwendet?
  • Werden die privaten Geräte (z.B. Smartphones) der Schülerinnen und Schüler in der Schule eingesetzt?
  • Computerraum, Notebook-Pool oder persönliche Geräte?
  • Braucht die Schule einen eigenen Server? Welche Cloud-Dienste dürfen genutzt werden?
  • Was benötigen die Lehrpersonen für ihre tägliche Arbeit?
  • Welche Peripheriegeräte braucht man (z.B. Drucker, Beamer, Kameras, Scanner)?
  • Welche Gesetze und Vorgaben müssen beachtet werden (z.B. Datenschutz, ICT-Sicherheit)?